Tokihiko Umezu - Symbole als Wegweiser in Franz Schuberts „Winterreise“

Die „Winterreise“ ist ein mystischer Liederzyklus.

Franz Schubert (1797-1828), der zwischen der Klassik und der Romantik seine Position findet, komponierte die „Winterreise“ ein Jahr vor seinem Tod. Dieser Zyklus lässt sich weder in die Klassik, die Romantik noch in die Gegenwart einordnen – nicht nur, weil der Text Wilhelm Müllers (1794-1827) moderne Elemente beinhaltet. Die „Winterreise“ trägt eine Binnenstruktur,
die jegliche Normen der Zeitform und des geographischen Raums überschreibt. So lässt sich der Zyklus ebenfalls nicht auf eine „Reise in Österreich“ einschränken.

Die „Winterreise“ wird musikgeschichtlich heutzutage als der Gipfel des deutschen Liedschaffens bewertet. Weltweit hat sich dieser Liederzyklus etabliert, und wird als unübertroffen betrachtet. Dieser Ruf wird wohl noch lange erhalten bleiben.

Doch gleichzeitig ist es für viele Menschen, die sich von der „Winterreise“ angezogen fühlen, schwierig, ein klares Verständnis dafür zu erlangen. Je tiefer man in die Welt der „Winterreise“ eindringt, desto stärker wird das Gefühl, in eine unbekannte Sphäre hineingezogen zu werden.

Der Umstand dieser speziellen Empfindung lässt auf mehrere Gründe schließen. Als ein ausschlaggebendes Element könnte man die vielen Symbole hervorheben, die der Zyklus in sich trägt.

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