Peter Zednicek
„Die Stille im deutschen romantischen Kunstlied - Betrachtung anhand des Liedschaffens von Franz Schubert”
Einleitung: Die vorliegende Arbeit will folgende Hypothesen belegen:
- In den Liedern von Franz Schubert drücken bestimmte harmonische, melodische und rhythmische Strukturen das Gefühl von Stille aus.
- Es gibt verschiedene Typen von Stille in den Liedern Franz Schuberts.
- Es besteht ein Zusammenhang zwischen sprachlicher und musikalischer Rhetorik im Bezug auf Stille.
- Die Verwendung von Stille als kompositorisches Mittel entspricht der Ästhetik zu Schuberts Lebzeit.
Durch Analyse ausgewählter Lieder von Franz Schubert wird auf die Hypothesen eingegangen. Grundlage für die Analysen waren die Bände 1-5 der neuen Schubert-Ausgabe, herausgegeben von der internationalen Schubert Gesellschaft bei Bärenreiter. Es sind dies sämtliche zu Schuberts Lebzeiten veröffentlichte Lieder. Diese werden ergänzt durch die Lieder des Schwanengesangs und die entsprechenden Aufnahmen von Fischer-Dieskau sowie von Elisabeth Schwarzkopf. Ein entscheidendes Merkmal für die Auswahl ist die subjektive Wahrnehmung einer Aura der Stille oder bedeutender Momente von Stille im Bezug zum durch den Text vermittelten Ausdruck. Dass in dieser Hinsicht die jeweilige Interpretation des Künstlers eine ausschlaggebende Rolle spielt, muss erwähnt werden. Gleichzeitig ist durch die ausschließliche Verwendung der selben Interpreten, die unterschiedliche Wahrnehmung von Stillemomenten auf Grund unterschiedlicher Interpreten ausgeschlossen. Der musikalische Eindruck der Stille stellt sich vor allem über das Hören ein. Erst in späterer Folge, durch das Studium des Notenbilds, ist es möglich mit diesem Wissen Rückschlüsse auf ein noch nicht gehörtes Lied zu machen.
© Peter Zednicek 2008
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